Am 15.03.2013 erhielten die Jugendlichen der Klasse 8a der Gemeinschaftsschule am Lehmwohld (Itzehoe) eine Einführung in die Thematik der Verkehrserhebungen. Der Workshop bettete sich gut in die Vorhabenwoche der Klasse ein. Die Jugendlichen berichteten, dass sie im Stadtplanungsamt von Itzehoe bereits einiges zur Stadtentwicklung und zur Verkehrsplanung in der Gemeinde erfahren hatten. Die Klasse besuchte außerdem die Verkehrsleitzentrale des HVV.
Im Rahmen des Workshops stellten Wiebke Unbehaun und Juliane Stark Methoden der Verkehrserhebung vor. Besonders GPS-gestützte Erhebungen interessierten die SchülerInnen. In der geplanten Mobilitätserhebung im April werden sie die Möglichkeit bekommen, selbst GPS-Geräte zu testen. Der in der Woche schriftlich ausgefüllte KONTIV-Fragebogen zum Wegeverhalten wurde in Gruppen kritisch diskutiert; es zeigten sich jedoch kaum Verständnisschwierigkeiten. Einige Ideen zur Anpassung des Fragebogens an die Zielgruppe Jugendliche konnten trotzdem gesammelt werden. Der Fragebogen wird nun von den WissenschaftlerInnen für die bevorstehende Mobilitätserhebung im April überarbeitet.
Im Anschluss an die Gruppenarbeit konnten die SchülerInnen die zuvor gehörten theoretischen Ausführungen zu Verkehrserhebungen praktisch anwenden:
Eine Kleingruppe wurde mit einer Befragung von MitschülerInnen anderer Klassen der Schule beauftragt. Sie erhoben das gewählte Verkehrsmittel für den Weg zur Schule, die Häufigkeit der Nutzung des Fahrrades im Frühling / Sommer für den Schulweg, die Entfernung des Wohnortes zur Schule sowie Alter und Geschlecht der Befragten. Insgesamt konnten die InterviewerInnen der 8a 97 MitschülerInnen befragen! Sie präsentierten, dass der größte Teil der Befragten am Erhebungstag mit dem Bus zur Schule kam; gefolgt von Pkw-MitfahrerInnen und FußgeherInnen. Mit dem Fahrrad kamen trotz kalter Witterung und Schnee noch 18% zur Schule.
Die Auswertung nach Geschlecht zeigte, dass deutlich mehr Mädchen als Jungs mit den Pkw zur Schule gebracht wurden. Dafür waren mehr Jungs mit dem Fahrrad unterwegs. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß war ausgewogen. Wie erwartet, fahren im Frühling / Sommer die SchülerInnen eher mit dem Fahrrad als zum Zeitpunkt der Befragung im März. Mehr als ein Drittel der Befragten nutzen das Fahrrad (fast) täglich, ein Viertel hingegen nie.
Eine zweite Gruppe von SchülerInnen führte selbstständig eine Parkraumerhebung auf den LehrerInnenparkplätzen am Schulgelände durch. Insgesamt mussten die SchülerInnen auf vier Parkplätzen zweimal die Kennzeichen mit Hilfe eines Formulars erheben.
In der ersten Erhebung wurden 87 Fahrzeuge erhoben; die meisten davon kamen aus Itzehoe. Insgesamt wurden 11 verschiedene Herkunftsgemeinden festgestellt. Da nur eine Stunde Zeit für die Erhebung war, konnten bei der 2. Erhebung kaum Änderungen festgestellt werden; lediglich ein Pkw hatte den Parkplatz verlassen.
Die jungen ParkraumerheberInnen konnten sechs FalschparkerInnen ermitteln und stellten ihnen auch einen „Strafzettel“ aus. 🙂
Mit zwei Gruppen wurde eine Verkehrszählung an einer nahegelegenen Kreuzung (Am Lehmwohld/Pützdorfer Straße/Alte Landstraße) durchgeführt. Die Jugendlichen zählten in zwei Gruppen 20 Minuten lang die Fahrzeuge mit Hilfe von Zählblättern. Ebenfalls wurden Pkw-LenkerInnen ohne Gurt und HandytelefoniererInnen erfasst. Die Ergebnisse wurden an der Tafel dargestellt. Die größte Verkehrsbelastung konnte auf der Alten Landstraße festgestellt werden. Interessant war, dass keinerlei telefonierende LenkerInnen entdeckt werden konnten. Gegen das Gurtanlegegebot wurde jedoch verstoßen: auf einem Kreuzungsast wurden in 20 Minuten ca. 15% NichtanlegerInnen gezählt.
Vielen Dank für eure Mitarbeit!
Das nächste Mal wird das UNTERWEGS-Team Ende April zur Gemeinschaftsschule am Lehmwohld reisen. Dann findet die einwöchige Mobilitätserhebung statt.